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UVP zu „SMR“ in Polen

Die erste Umweltverträglichkeitsprüfung für einen „small modular reactor“ in der EU.

Small modular reactors (SMR) sollen billiger und sicherer sein als die großen Atomkraftwerke. Die erste UVP zu einem SMR hat in Polen gestartet.

Ende 2023 startete die erste Umweltverträglichkeitsprüfung für einen sogenannten kleinen modularen Reaktor (small modular reactor, SMR) in Polen. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass der gewünschte Reaktortyp BWRX-300 bislang noch nirgends genehmigt wurde, und schon gar nicht in der EU. Polen möchte in die Atomenergienutzung einsteigen, hat aber noch keine Atomkraftwerke gebaut und daher auch entsprechend wenig Erfahrung. Der Reaktortyp ist ein Siedewasserreaktor. Die Baulinie, aus der er stammt, ist keine Erfolgsgeschichte: Sie umfasst auch den Unglücksreaktor von Fukushima, mehrere baugleiche Reaktoren wurden daraufhin abgeschaltet. Die neueren Modelle der Baulinie kamen erst gar nicht auf den Markt – sie sind zu unwirtschaftlich. Die Verkleinerung des Vorgängermodells soll einhergehen mit einer Reduktion von Sicherheitssystemen – und damit wohl auch mit einer Reduktion der Sicherheit. Zu hinterfragen ist auch der Begriff „small“ – die geplanten Reaktoren sind zwar mit 300 MegaWatt etwas kleiner als z. B. die alten Reaktoren im tschechischen Dukovany (440 MW), aber es sollen gleich bis zu vier auf einem Standort errichtet werden.

Im Auftrag der Wiener Umweltanwaltschaft hat pulswerk zusammen mit Dipl.Phys. Oda Becker, Dr. Kurt Decker und Prof. Manfred Mertins eine Fachstellungnahme zum Reaktortyp BWRX-300 und zum UVP-Verfahren verfasst.

Projektdauer

2023 – 2024

Leitung

Gabriele Mraz

Umsetzung

im Auftrag von

Wiener Umweltanwaltschaft

Links

WUA Wien Atomschutz

Downloads

Fachstellungnahme

Vortrag beim Fukushima-Jahrestag der Wiener Umweltanwaltschaft 2024