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Litteringanalyse in Salzburg

Eine Situationsanalyse im Rahmen der Flurreinigungsaktion „Sauberes Salzburg 2017

Littering hat nicht zu vernachlässigende Folgen für Natur, Mensch und Umwelt. Das Bundesland Salzburg war das erste in Österreich, das sich intensiv mit dieser Thematik beschäftigt.

Unter Littering versteht man das achtlose Liegenlassen und Wegwerfen von Abfällen an ihrem Entstehungsort im öffentlichen Raum, ohne die dafür vorgesehenen kostenlosen Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen. Typische Littering-Abfälle gehen Hand in Hand mit sehr kurzlebigen Konsumgütern und Take-Away-Produkten. Die Produkte werden konsumiert (meist unterwegs) und die übriggebliebenen Verpackungen oder auch Zigarettenstummeln werden an Ort und Stelle weggeworfen. Littering hat nicht zu vernachlässigende Folgen für Natur, Mensch und Umwelt und verursacht hohe Kosten für die Allgemeinheit.

Flurreinigungsaktion “Sauberes Salzburg”!

Jährlich wird im Bundesland Salzburg in zahlreichen Gemeinden die Flurreinigungsaktion „Sauberes Salzburg“ durchgeführt. Dieses Jahr hat Salzburg als erstes österreichisches Bundesland die Littering-Abfälle untersuchen lassen, damit weitere Lücken in der Forschung geschlossen und gezielte Maßnahmen ergriffen werden können.

Die diesjährige Flurreinigungsaktion fand im Zeitraum von 1. März bis 30. Juni 2017 statt. Es wurden in Summe 1.950 60-Liter-Säcke in 50 Gemeinden gesammelt. An der Aktion nahmen 5.900 Personen teil und sammelten in etwa 8.000 kg an Abfällen ein, wobei lose sehr schwere Materialien (z.B. Autoreifen) nicht eingerechnet sind. In Summe leisteten die freiwilligen und ehrenamtlichen TeilnehmerInnen 36.700 Stunden Arbeit. Grob geschätzt und ohne Maschinenstunden sowie Materialien miteinzurechnen entsprach dies einer Arbeitsleistung im Ausmaß von ca. 385.000 Euro an Personalkosten.

Der größte Teil der gesammelten Abfälle der Flurreinigungsaktion ist auf “Littering” zurückzuführgen!

Typische Littering-Abfälle sind Getränkeverpackungen, Take-Away, Papier, Zigarettenstummel, sonstige Kunststoffverpackungen, Metallverpackungen sowie Lebensmittelreste. In Summe haben diese Littering-Abfälle einen Anteil von 38,9% und somit den höchsten der Gesamtmengen.

Die übrigen Fraktionen wie z.B. Kunststoff-Nichtverpackungen, Metall-Nichtverpackungen oder Problemstoffe bestehen aus den unterschiedlichsten Gegenständen bzw. Materialien (bspw. Regenschirme, Trinkgläser, Textilien, Begrenzungspfeiler oder Eisenschrott). Diese Abfälle sind nicht typische Littering-Abfälle, sondern können eher einer illegalen Entsorgung zugewiesen werden. Weitere Gründe für die Entstehung dieser Abfälle sind z.B. Autounfälle oder Windverwehungen.

Getränkeverpackungen werden am häufigsten aller “Littering-Fraktionen” achtlos weggeworfen!

Die Hauptfraktion der Getränkeverpackungen weist die höchsten prozentuellen Masseanteile der typischen Littering-Abfälle mit 23% auf.

Werden diese im Detail betrachtet, zeigt sich, dass die Glasflasche mit 13,4% den höchsten Masseanteil besitzt, gefolgt von PET-Flaschen mit 4,9% und Getränkedosen mit 4%.

Bei Betrachtung der Getränkeverpackungen anhand der Stückzahlen wird ersichtlich, dass Dosen mit ca. 20% Anteil an gelitterten Verpackungseinheiten am häufigsten in den öffentlichen Raum geworfen werden, gefolgt von PET mit ca. 11% und der Glasflaschen mit 5%.

Bei Littering-Abfällen sind oftmals die Stückzahlen der Abfälle aussagekräftiger als das Gewicht, da diese in der Landschaft bzw. im öffentlichen Raum weggeworfen werden. Die Anzahl bzw. Häufigkeit der weggeworfenen Stücke der Getränkeverpackungen ist ausschlaggebend für die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum, nicht das Gewicht.

Projektdauer

2017

Leitung

Christian Pladerer

Umsetzung

Christian Pladerer

im Auftrag von

Amt der Salzburger Landesregierung