Littering1

Litteringanalyse in Österreich

1.000 kg gelitterte Abfälle landeten 2018 im öffentlichen Raum

Österreich hat ohne Zweifel ein gut funktionierendes Abfallentsorgungssystem. Trotzdem findet sich in Österreichs Natur Müll. Dieser landet entweder durch illegale Abfall Entsorgung oder durch sogenanntes Littering in der Umwelt. Dieser Bericht befasst sich mit der Litteringsituation in Österreich.

Unter Littering versteht man das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Abfällen (Verpackungen, Zeitungen, Zigarettenstummel usw.) an ihrem Entstehungsort in der Natur und im öffentlichen Raum, ohne die dafür vorgesehenen kostenlosen Entsorgungsmöglichkeiten (öffentliche Abfalleimer) zu nutzen. Typische Littering-Abfälle gehen Hand in Hand mit sehr kurzlebigen Konsumgütern und Take-Away-Produkten. Die Produkte werden konsumiert (meist unterwegs) und die übriggebliebenen Verpackungen oder auch Zigarettenstummeln werden an Ort und Stelle weggeworfen. Littering hat nicht zu vernachlässigende Folgen für Natur, Mensch und Umwelt.

Die DreckSpotz-App (vormals NaturPutzer) ist eine Initiative von GLOBAL 2000 gemeinsam mit den Sektionen Edelweiss und Gebirgsverein des Österreichischen Alpenvereins. Ziel ist es, die Natur nachhaltig sauber zu machen und von Müll zu befreien. Es wird informiert und Daten gemeinsam gesammelt, um langfristig Lösungen für das Littering-Problem zu finden. Auf Basis der gesammelten Daten wurden die Ergebnisse im vorliegenden Bericht erstellt.

Ergebnisse

Im Zeitraum zwischen Mai und September 2018 wurden ca. 7.300 verschiedene Eintragungen in der App von Personen eingebracht. Die NutzerInnen haben die Möglichkeit Abfälle, die im öffentlichen Raum liegen, zu fotografieren und diese in Kategorien sowie Materialien und Produkte einzuordnen. Die Kategorien sind Plastik, Metall, Papier, Zigaretten, Glas/Keramik und Sonstiges (beinhaltet ebenfalls Elektrogeräte und Textilien).

Im Beobachtungszeitraum wurden über 26.500 Stücke an Littering-Abfällen dokumentiert. Dies entspricht knapp 1.000 kg sowie rund 12.500 Liter an gelitterten Abfällen, die im öffentlichen Raum landeten.
Den größten Anteil nach Stück, Masse sowie Volumen hat gelittertes Plastik. Der Anteil an gelitterten Verpackungen (Getränkeverpackungen sowie sonstige Verpackungsmaterialien) liegt nach Stück bei rund 40 Prozent, nach Masse bei rund 20 Prozent und nach Volumen bei etwa 50 Prozent. Beim Littering sind die Ergebnisse nach Stück sowie Volumen meiste aussagekräftiger als nach Masse, da es um die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum geht.

Der Anteil an Verpackungen ist mit Sicherheit noch höher, da beispielsweise in der Kategorie „Sonstiges“ zum Teil ebenfalls Verpackungen beinhaltet sind, diese allerdings nicht zuordenbar sind.
Getränkeverpackungen spielen in der Regel eine wichtige Rolle in Bezug zu Littering-Abfällen. In Summe haben Getränkeverpackungen nach Stück einen Anteil an den gelitterten Abfällen von etwa 12 Prozent, nach Masse von etwa 15 Prozent und nach Volumen von ca. 20 Prozent. Den größten Anteil nach Stück haben die Getränkedosen, nach Volumen die PET-Flaschen und nach Masse die Glasflaschen.
Die zweithäufigste Kategorie sind nach gelitterten Stück die weggeworfenen Zigarettenstummel, allerdings weisen diese sehr geringe Masse und sehr geringes Volumen auf. Von Zigarettenstummeln geht eine besondere Umweltgefahr aus, da die im Filter aufgefangenen Schadstoffe wie etwa Nikotin, Arsen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder Schwermetalle in den Böden und in Gewässer gelangen können.

Ein weiteres Ergebnis, dass durch die Analyse der Daten aus der App möglich ist, ist die Darstellung der genannten Anzahl an gelitterten Produkten nach Marken. Die Ergebnisse zeigen, dass die Marke Red Bull am häufigsten von den Usern genannt wurde, gefolgt von diversen Verpackungen der Brau Union und Coca Cola. Bei diesen drei Marken handelt es sich ausschließlich um Getränkeverpackungen.
Die Ergebnisse des vorliegenden Berichtes sind vergleichbar mit anderen Littering-Studien und bewegen sich in einem ähnlichen Rahmen.

Im Auftrag und in Kooperation mit Global 2000, gefördert von OekoBusiness Wien

Projektdauer

2018

Leitung

Christian Pladerer

Umsetzung

Christian Pladerer

im Auftrag von

Global 2000

Link

GLOBAL 2000: Müll in der österreichischen Natur