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Bilanzierung des CO2-Footprints der Wurmkiste

Die Wurmkiste wurde entwickelt, damit insbesondere im urbanen Bereich die Möglichkeit besteht, Bioabfall im eigenen Wohnbereich zu kompostieren. Die Wurmkiste ist platzsparend, multifunktionell und optimal auf Würmer abgestimmt.

Das Ziel der vorliegenden Studie ist es eine CO2-Bilanz für eine Wurmkiste (Funktionale Einheit) nach DIN EN ISO 14040ff mit folgenden Fragestellungen zu erstellen:

  • Ausmaß des CO2-Fußabdrucks der Produktion bzw. Herstellung der Wurmkiste inklusive Aufzucht der Wurmpopulation
  • Darstellung der Effekte bezüglich des CO2-Fußabdrucks durch die Nutzung der Wurmkiste (Einsparungspotential im Gegensatz zur Entsorgung des Bioabfalls im Restabfall sowie eigene Humuserzeugung).

Die Ergebnisse der Wirkungsabschätzung zeigen, dass der Herstellungsprozesse und Aufzucht der Wurmpopulation für eine Wurmkiste verursacht 23,9 kg CO2eq. Weiters entstehen noch Aufwendungen bei der Kompostierung in der Wurmkiste von 19,1 kg CO2eq. über die Lebensdauer von 8 Jahren, wobei diese durch den Ersatz von Kompost kompensiert werden können. In Summe bedeutet dies Aufwendungen von rd. 43 kg CO2eq. für eine Wurmkiste über die Lebensdauer von 8 Jahren.
Die Aufwendungen einer Wurmkiste teilen sich auf die Herstellung einer Wurmkiste sowie die Aufzucht (inklusive Substrat) für eine Wurmpopulation auf. 22,7 kg CO2eq. entfallen auf die Herstellungs- und Transportprozesse und 1,2 kg CO2eq auf die Wurmaufzucht.
In einer Wurmkiste können pro Jahr 100 kg Bioabfall zu Kompost verwertet werden. Das bedeutet, dass insbesondere im städtischen Bereich diese Bioabfallmengen nicht im Restabfall entsorgt werden müssen. Die Verbrennung sowie die indirekten CO2-Emissionen eines Kilogramms Bioabfall, das über den Restabfall entsorgt wird, beläuft sich auf 0,57 kg CO2eq. Durch den Einsatz der Wurmkiste werden diese Aufwendungen eingespart. Die Entsorgung und Verbrennung von 100 kg Bioabfall über den Restmüll verursacht rd. 56,8 kg CO2eq.
Ein weiterer Faktor, der sich positiv auf die Klimawirksamkeit der Wurmkiste auswirkt, ist der Ersatz von gewerblich hergestelltem Kompost. Die eigene Humuserzeugung in der Wurmkiste ersetzt diese Aufwendungen. Dadurch werden zusätzlich rd. 0,10 kg CO2eq pro kg bzw. 10,5 kg CO2eq pro Jahr eingespart.
Das bedeutet somit eine positive Klimabilanz für eine Wurmkiste (über eine Lebensdauer von acht Jahren) im Ausmaß von rd. 495,4 kg CO2eq. Bei einer Produktionsmenge von rd. 9.500 Wurmkisten bedeutet diese, eine Einsparung an CO2eq. von über 4,7 Mio. kg CO2eq über deren Nutzungsdauer.

Folgende Schlussfolgerungen wurden auf Basis der Ergebnisse formuliert:

  • Die Herstellung der Wurmkiste sowie die Aufzucht der Wurmpopulation verursachen wenig CO2-Äquivalente. Den größten Anteil daran hat die Herstellung der PP-Tassen.
  • Die Kompostierung des Bioabfalls in der Wurmkiste ist in Bezug auf den CO2-Fußabdruck als vorteilhafter zu beurteilen als in der Verbrennung mit dem Restabfall.
  • Die Kompostierung des Bioabfalls in der Wurmkiste ist in Bezug auf den CO2-Fußabdruck als vorteilhafter zu beurteilen als die Entsorgung in einer Biotonne und bei einer industriellen Kompostierung.
  • Die Kompostierung des Bioabfalls in der Wurmkiste ist in Bezug auf den CO2-Fußabdruck als vorteilhafter zu beurteilen als die Entsorgung in einer Biotonne und Verwertung in einer Biogasanlage.
  • Die Verwertung des Bioabfalls in der Wurmkiste und die damit einhergehende Vermeidung des Bioabfalls im Restabfall sparen große Mengen an CO2-Äquivalenten.
  • Bereits nach nur einer 1-jährigen Nutzungsdauer zeigt die Wurmkiste bereits eine positive Klimabilanz.

Auf Basis der Ergebnisse formulieren die Autoren folgende Empfehlungen:

  • Verstärkte Nutzung der Wurmkiste in privaten Haushalten insbesondere im urbanen Raum.
  • Die Nutzungsdauer sollte so lange wie möglich verlängert werden, weil dadurch mehr Bioabfall zu Humus kompostiert werden könnte.
  • Zur Verlängerung der Nutzungsdauer könnte ein Reparaturdienst bzw. Ersatzteildienst angedacht werden.
  • Zur Senkung des CO2-Fußabdrucks bei der Herstellung der Wurmkiste könnte eine Alternative zu den PP-Tassen gesucht werden.

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2021