pulswerk gmbh

Bilanzierung des CO2-Footprints
des „Koroneiki“-Olivenöl „Kiari“ vom Peloponnes

Das in dieser Studie betrachtete und bilanzierte Extra Virgin Olivenöl stammt aus einem Olivenhain in Koroni vom Peloponnes und wird regional gepresst und abgefüllt. Der Olivenhain ist 2,5 ha groß und besteht aus rd. 500 Olivenbäumen. Die Bäume sind bereits 80 Jahre alt. Jährlich werden rd. 13.500 kg Oliven geerntet. Daraus können rd. 3.500 Liter Olivenöl gewonnen werden.
Das österreichische Lebensmittelhandelsunternehmen τοKαλό bezieht das Olivenöl direkt vom Erzeuger und hat sich dazu entschlossen, eine CO2-Bilanzierung in Auftrag zu geben.
Österreich bzw. Europa bekennen sich zum Pariser Klimaabkommen, um eine Dekarbonisierung der Gesellschaft zu erreichen. Vor diesem Hintergrund werden Diskussionen über Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawirksamkeit des eigenen Verhaltens, von Produkten und Dienstleistungen immer interessanter und wichtiger als je zuvor.
Das Ziel der vorliegenden Studie ist, die Berechnung des CO2-Fußabdrucks für die Herstellung und den Transport eines Liters „Koroneiki“-Olivenöl „Kiari“ vom Peloponnes durchzuführen.
Die Herstellung und der Transport eines Liters Olivenöls verursacht rd. 1,6 kg CO2eq.
Der Einsatz und Verbrauch des Treibstoffes für die Bewirtschaftung, Transport (innerbetrieblich) und zur Presse sowie für nötige Maschinen verursacht rd. 0,1 kg CO2eq. Die Herstellung und der Einsatz des Mineraldüngers verursacht rd. 0,9 kg CO2eq., das Pressen und Abfüllen des Olivenöles verursacht rd. 0,04 kg CO2eq. Die Herstellung der Metallverpackung (Metalldose) verursacht rd. 0,1 kg CO2eq.und der Transport nach Österreich verursacht rd. 0,5 kg CO2eq.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Die Herstellung und der Transport eines Liters Olivenöls verursacht rd. 1,6 kg CO2eq.
Folgende Schlussfolgerungen wurden auf Basis der Ergebnisse formuliert:

  • Der CO2-Fußabdruck pro Liter ist mit rd. 1,6 kg CO2eq. gering.
  • Die Produkten des beschriebenen Olivenöls ist effizient, der maschinelle Einsatz und somit der Treibstoffverbrauch ist gering.
  • Der größte Hebel für eine Reduktion des CO2-Fußabdruck liegt beim verwendeten Dünger. An zweiter Stelle steht der Transport von Griechenland nach Österreich.
  • Mit einer gesamt Olivenölproduktion des Hains von rd. 3.500 Liter bedeutet dies, dass die Bewirtschaftung (exklusive Transport nach Österreich) in Summe rd. 4 Tonnen CO2eq. verursacht.

Auf Basis der Ergebnisse formulieren die Autoren folgende Empfehlungen:

  • Reduktion oder Ersatz des Mineralstickstoffdüngers.
  • Beim Transport von Griechenland nach Österreich sollte auf Logistiker gesetzt werden, die sich bereits für die Reduktion der unternehmenseigenen CO2eq. engagieren (bspw. Unternehmen die beim Klimareduktionsprogramm „Lean and Green“ teilnehmen)
  • Kompensation der CO2-Äquivalente durch bspw. das BOKU Kompensationssystem.

τοKαλό - Mag. Raffael Schimpf
gefördert von ÖkoBusiness Wien

2020