pulswerk gmbh

Einsatz von Mehrwegtransportverpackungen in Wien

 
 

In diesem Projekt wird erstmals ein Überblick über die derzeitige Nutzung von Mehrwegtransportverpackungen (MTV) in ausgewählten Branchen geschaffen und gleichzeitig das Potenzial für eine künftig verstärkte Nutzung von Mehrwegtransportverpackungen erhoben. Es werden ökologischen, ökonomischen und logistischen Vorteile dargestellt und Maßnahmen sowie Empfehlungen zur stärken Nutzung abgeleitet.

In Europa setzen sich MTV bei der Frischedistribution immer mehr durch. Großen Zuwachs gibt es z.B. bei Fleischkisten, diese nahmen seit 2012 um rund 30% auf etwa 400 Mio. Behälter zu. Bei den Brotkisten gab es einen Zuwachs von rund 50% auf rund 600 Mio. Behälter. Bei Obst- und Gemüsekisten liegt eine Steigerung seit 2012 um 7% bis 8% auf etwa 350 Mio. Behälter vor.

Insgesamt sind MTV unter bestimmten Transportbedingungen über den gesamten Lebenszyklus eindeutig ökologisch vorteilhafter als Einwegverpackungen. Wird der Transportweg zu lange, dann ändert sich diese Vorteilhaftigkeit zu Gunsten der Einwegtransportverpackung (ETV).

Die MTV weisen ein hohes Abfallvermeidungspotenzial, hohe Stabilität, geringeren Primärenergieverbrauch und geringeren Rohstoffeinsatz im Vergleich zu ETV.

Die ökonomischen Auswirkungen von MTV hängen von verschieden Faktoren ab (Transportdistanz, Umlauf, Anschaffungskosten,…), wobei folgende Aussagen getroffen werden können. Im Allgemeinen steigt der ökonomische Nutzen einer MTV mit zunehmender Lebensdauer durch die Amortisierung der Anschaffungskosten. Generell stellt ein MTV-System im Gegensatz zu einem ETV-System das kostengünstigere dar, bei dem die Gesamtkosten (Produktionskosten, Servicekosten, Entsorgungskosten) geringer sind als die Produktionskosten der ETV.

Das hohe Abfallvermeidungspotential lässt sich anhand des Beispiels von REWE gut darstellen:
Der Konzern lässt MTV in eigener Erzeugung in drei verschiedenen Größen der schwarzen Klappkunststoffkiste herstellen. Bei REWE Österreich sind rund 2,2 Mio. schwarze Klappkisten im Umlauf, wobei jede Kiste rund 12 Umläufe pro Jahr durchläuft und eine Kiste ca. 100 Umläufe im Einsatz ist. Somit ergibt sich eine durchschnittliche Lebensdauer einer Klappkiste von rund 10 Jahren. Auf Basis der Anzahl an Kisten und jährlichen Umläufen ergibt sich, dass pro Jahr rund 26,4 Mio. Befüllungen stattfinden. Dadurch werden ETV ersetzt und Abfälle vermieden. Nach den Ökobilanzierungen wiegt eine durchschnittliche Kiste aus Wellpappe zwischen 0,785 kg und 0,823 kg. Auf Basis dieser Daten lässt sich die jährliche Stückzahl an ETV aus Wellpappe errechnen, welche zwischen rund 3,8 Mio. und 4 Mio. Stück liegt. Durch den Einsatz der 2,2 Mio. MTV und der 26,4 Mio. Befüllungen werden jährliche Kartonagenabfälle zwischen rund 32.000 t und 34.000 t vermieden.

Die voranschreitende Automatisierung verändert die Anforderungen an die Transportverpackungen. Es werden mehr spezielle Lagerbehälter anstelle von Kartonagen eingesetzt. Auch wird öfters von der Transportverpackung in spezielle Lagerverpackungen umgepackt. In Zukunft werden bestimmte Produkte durchgängig vom Vorlieferanten bis zum Handel in MTV transportiert werden.

Alle Ergebnisse und die Schlussfolgerungen finden Sie im Bericht und der Zusammenfassung zur Studie.

Im Auftrag der Initiative natürlich weniger Mist betreut durch Mag.a Ulrike Stocker von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22

2015-2016